Die ersten Frühlingsboten sprießen aus dem Boden, Sonnenstrahlen zaubern ein Lächeln ins Gesicht und fröhliches Vogelgezwitscher wird wieder zum vertrauen Hintergrundgeräusch – der Frühling ist da! Doch statt vor Energie und Lebensfreude zu strotzen, steckt der Körper noch halb im Winterschlaf fest. Für viele bedeutet die Umstellung von der kalten auf die sonnige Jahreszeit nämlich Erschöpfung, Schwindel und Kopfschmerz. Aber wie kommt es zu der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit? Und was haben Hormone damit zu tun?
Abgeschlagenheit, Unkonzentriertheit und Schwindelgefühle sind nur einige der Symptome mit denen Personen, die unter Frühjahrsmüdigkeit leiden, zwischen März und Mai zu kämpfen haben. Eine Schlappheit macht sich breit, trotz ausreichendem Schlaf sind die Augenlider schwer und das Aufstehen am Morgen wird zur Herausforderung. Vor allem ältere und wetterfühlige Personen haben vermehrt mit diesen Symptomen zu kämpfen, Frauen stärker als Männer.
Grund dafür sind Botenstoffe im Gehirn, die die veränderten Licht- und Wärmeverhältnisse im Frühling bemerken und deswegen die Hormonproduktion umstellen möchten. Dabei gerät das Verhältnis zwischen dem ermüdenden Hormon Melatonin und dem aktivierenden Botenstoff Serotonin ins Wanken. Serotonin entsteht unter Einwirken von Licht und Wärme im Hypothalamus, einer Hormondrüse im Gehirn. Das Glückshormon hat auf den Menschen eine wachmachende und stimmungshebende Wirkung und wird durch die stärkere Sonneneinstrahlung im Frühling vermehrt produziert. Serotonin steht jedoch in einem direkten Wechselspiel mit Melatonin, das für einen erholsamen Schlaf sorgt. Dadurch gerät das Verhältnis der beiden Hormone leicht aus dem Gleichgewicht und sorgt für die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit.
Dazu kommt, dass sich die Blutgefäße mit den steigenden Temperaturen ausweiten und so der Blutdruck leicht absinkt. Das kann zu Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen führen.
Auf dieses saisonale Phänomen reagieren manchen Menschen sensibler als andere, nach zwei bis vier Wochen sollte sich der Hormonhaushalt allerdings wieder eingependelt haben. Bestehen die Beschwerden über diesen Zeitrahmen hinaus, sollte unbedingt ein Arzt/eine Ärztin konsultiert werden.
Doch wie kann man sie bekämpfen, diese Frühjahrsmüdigkeit? Mit diesen fünf Tipps kann man den Körper beim Umstieg von kalt zu heiß, von Kakao zu Eis am Stiel und von Wollpullover zu Sommerkleid unterstützen!
Frischluft schnuppern – Durch regelmäßige Aufenthalte in der frischen Luft nimmt der Körper vermehrt Signale für die Hormonumstellung war. Dadurch wird der Prozess beschleunigt und der Körper kommt schneller im Frühling an.
Powernap statt Siebenschlaf – Wenn man an Frühjahrsmüdigkeit leidet, sollte man den Mittagsschlaf auf 30 Minuten beschränken, damit der Körper untertags nicht zu viele Schlafhormone (Melatonin) produziert.
Wasser marsch! Wechselduschen und Wassertreten trainieren die Blutgefäße und regen den Kreislauf an. Zum Wechselduschen 30 Sekunden warm duschen, drei Sekunden kalt und diesen Rhythmus dreimal wiederholen.
Regelmäßige Bewegung – Versuche sitzende Tätigkeiten bei der Arbeit regelmäßig zu unterbrechen, um den Kreislauf in Schwung zu halten. Drehe beispielsweise eine kleine Runde auf dem Gang oder nutze die Mittagspause für einen kleinen Spaziergang im Freien.
Ab in die Sonne! Ein regelmäßiges Sonnenbad mit Maß und Ziel fördert die Bildung von Seratonin und Vitamin D. Dadurch wird der Energietank wieder aufgefüllt und gute Laune gefördert.
Quellen:
Deutsche Apothekerzeitung (2020): Unendlich müde. URL: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2020/daz-7-2020/unendlich-muede (Letzter Zugriff am 12.12.2023)
Gesundheit.de (2021): Frühjahrsmüdigkeit – Gründe und Ursachen. URL: https://www.gesundheit.de/news/fruehjahrsmuedigkeit (Letzter Zugriff am 12.12.2023)
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