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Fakten und Mythen

Fakten und Mythen
zu
Chronisch entzündlichen
Darmerkankungen (CED)

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Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) umfassen verschiedene Krankheiten, wie zum Beispiel Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Menschen mit CED können unter Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust und Erschöpfung leiden. CED können das tägliche Leben und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

In diesem Beitrag möchten wir Klarheit darüber schaffen, was wirklich Fakt ist und was als Mythos gilt, wenn es um diese weit verbreiteten Erkrankungen geht. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen beeinflussen das Leben von Millionen von Menschen weltweit. Es ist wichtig, über die richtigen Informationen zu verfügen, um Vorurteile abzubauen und das Verständnis für diese Erkrankungen zu verbessern.

Fakten

#1 Die genauen Ursachen von CED konnten bislang nicht endgültig geklärt werden

Für CED wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa gibt es noch keine eindeutig geklärten Ursachen. Es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, wie eine gestörte Immunreaktion, genetische Veranlagung und äußere Einflüsse wie Ernährung oder Rauchen. Die genaue Wechselwirkung zwischen diesen Faktoren ist jedoch noch nicht vollständig verstanden.1

Wissenschaftler*innen arbeiten daran, die Ursachen besser zu erforschen, um das Spektrum an Behandlungsoptionen zu erweitern.

#2 Chronische Darmerkrankungen können jede Altersgruppe betreffen

Eine chronisch entzündliche Darmerkrankung beginnt meist im Alter zwischen 20 und 35 Jahren, kann jedoch jede Altersgruppe betreffen.5

Bei bis zu einem Viertel der CED-Betroffenen tritt die Erkrankung bereits vor dem 18. Lebensjahr auf. Von den betroffenen Jugendlichen ist fast die Hälfte unter zehn Jahre alt, und sogar Säuglinge können erkranken.2

#3 Therapien für Colitis ulcerosa und Morbus Crohn ermöglichen hohe Lebensqualität trotz Krankheit

Patient*innen mit Colitis-ulcerosa- und Morbus-Crohn-Diagnosen können mit geeigneten Therapien trotz Krankheit eine sehr gute Lebensqualität erreichen.

Häufige Therapiemöglichkeiten bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sind:

  • Steroide (u. a. Cortison)

  • Biologika und zielgerichtete immunsuppressive Therapien

  • Anpassung des Lebensstils (u. a. ausgewogene Ernährung)3, 4

Wie die individuelle Therapie aussieht, hängt davon ab, wo die entzündeten Darmbereiche liegen, wie schwer die Erkrankung ist, wie alt die Patient*innen sind und welche bisherigen Therapien angewandt wurden. Deshalb ist es wichtig, möglichst früh Fachärzt*innen zu konsultieren.5

#4 Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind nicht dasselbe

Beide Erkrankungen zählen zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Jedoch gibt es entsprechende Unterschiede im Erscheinungsbild zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

Die Colitis ulcerosa ist durch Entzündungen im Dickdarm gekennzeichnet. Hauptsymptome sind blutige Durchfälle, Bauchkrämpfe, plötzlicher, heftiger Stuhldrang und Schmerzen beim Stuhlgang.

Morbus Crohn kann den gesamten Verdauungstrakt vom Mund bis zum After betreffen. Dabei wechseln sich Entzündungsherde mit gesundem Gewebe ab, und die Entzündungen dringen tiefer in alle Schichten der Darmwand vor als bei Colitis ulcerosa. Es kann auch zu Verengungen im Darm (Stenosierung) oder zu Fistelbildung kommen. Fisteln sind röhrenförmige Verbindungen zwischen z. B. zwei Organen, die eigentlich getrennt sein sollten.

Typische Symptome sind krampfartige Bauchschmerzen und Durchfälle mit oder ohne Blutbeimengung.

Bei etwa 10 % der Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist eine klare Unterscheidung zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nicht möglich. Diese Untergruppe wird als „unklassifizierte CED“ bezeichnet.

Es kann schwierig sein, die genaue Diagnose aufgrund ähnlicher Symptome und Befunde zu stellen. Eine genaue Unterscheidung zwischen den beiden Krankheitsbildern ist jedoch wichtig, da die Behandlungsansätze unterschiedlich sein können. Durch eine sorgfältige Evaluierung und weitere Untersuchungen kann das medizinische Fachteam die passende Behandlung wählen.1, 5, 6

#5 CED-Patient*innen haben ein höheres Darmkrebsrisiko

Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen haben ein höheres Risiko, Darmkrebs zu entwickeln.

Das Risiko steigt mit der Dauer der Erkrankung und hängt auch davon ab, welche Bereiche des Darms entzündet sind. Eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Therapie sind daher von entscheidender Bedeutung, um das Krebsrisiko zu verringern. Allen Patient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen werden regelmäßige Kontrollen mit Darmspiegelung empfohlen.7

Mythen

#1 CED betreffen nur den Darm

Der Gedanke, dass chronisch entzündliche Darmerkrankungen nur den Darm betreffen, ist naheliegend und weit verbreitet.
Tatsächlich kann aber bei einer CED wie Morbus Crohn der gesamte Verdauungstrakt vom Mund bis zum After betroffen sein. Es können bei CED jedoch auch Beschwerden außerhalb des Magen-Darm-Traktes auftreten. Man spricht hier von sogenannten extraintestinalen Manifestationen. Dazu gehören:

  • Gelenksentzündungen (Arthritis)

  • Hauterscheinungen

  • Entzündungen der Augen, der Leber oder Gallenwege

  • Nierensteine

  • Psychische Beeinträchtigungen


Beschwerden außerhalb des Magen-Darm-Traktes kommen bei Colitis ulcerosa insgesamt seltener vor als bei Morbus Crohn.1

#2 Reizdarm und CED sind ein und dasselbe

Reizdarmsyndrom (RDS) und chronisch entzündliche Darmerkrankung werden häufig verwechselt oder als die gleiche Erkrankung angesehen. Die Symptome der beiden Erkrankungen sind auf den ersten Blick ähnlich. Jedoch kommt es bei CED zu einer tatsächlichen Entzündung im Darm, was zu schwereren Krankheitsverläufen führen kann. Beim sogenannten Reizdarm kommt es nicht zur Entzündung.8

Da die Behandlung der beiden Erkrankungen sich ebenfalls unterscheidet, ist es ratsam, bei auftretenden Symptomen jedenfalls Fachärzt*innen aufzusuchen, um möglichst rasch eine klare Abgrenzung und Diagnose zu erhalten.

#3 CED-Patient*innen müssen ein Leben lang Medikamente einnehmen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gelten prinzipiell als unheilbar. Durch eine Therapie werden vorhandene Entzündungsherde entsprechend bekämpft und zurückgedrängt. Es kann auch zur Abheilung kommen. Je nach Schweregrad der Erkrankung, individuellem Krankheitsverlauf und dem Ansprechen auf bestimmte Therapien können manche Patient*innen Phasen der Remission erreichen, also eine vorübergehende oder dauerhafte symptomfreie Zeit, in der sie keine Medikamente benötigen.9

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die individuelle Betreuung durch medizinische Fachkräfte entscheidend ist, um den passenden Behandlungsplan für jede Patientin*jeden Patienten zu erstellen.

#4 Zur Therapie von CED ist nur eine Ernährungsumstellung nötig

Es ist ein verbreiteter Mythos, dass allein eine Ernährungsumstellung ausreicht, um chronisch entzündliche Darmerkrankungen zu behandeln. Eine gesunde Ernährung und bestimmte Ernährungsanpassungen können zwar helfen, die Symptome zu lindern, aber dennoch ist eine ganzheitliche Behandlung erforderlich.

In der beschwerdefreien Zeit wird den Patient*innen eine leichte Vollkost empfohlen, da sie in der Regel gut vertragen wird. Während und nach einem Schub kann eine Anpassung der Ernährung erforderlich sein, um den Körper ausreichend mit Nährstoffen und Flüssigkeit zu versorgen.10

#5 Chronische Darmerkrankungen werden durch Stress verursacht

Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass Stress allein chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa verursacht. Obwohl Stress das Wohlbefinden beeinflussen und Symptome verstärken kann, sind die Ursachen komplex und vielfältig. Es wird angenommen, dass genetische, immunologische und Umweltfaktoren eine Rolle spielen.11

Weiterlesen:

Mehr über chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Quellen:

  1. Gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Ursachen & Symptome. Verfügbar auf: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/verdauung/darmerkrankungen/ursachen-symptome.html (letzter Zugriff: September 2024)

  2. CED-Kompass. CED bei Kindern und Jugendlichen. Verfügbar auf: https://ced-kompass.at/dein-leben-mit-ced/ced-bei-kindern-und-jugendlichen/ (letzter Zugriff: September 2024)

  3. National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases. Crohn’s Disease. Verfügbar auf: https://www.niddk.nih.gov/health-information/digestive-diseases/crohns-disease/treatment (letzter Zugriff: September 2024)

  4. National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases. Ulcerative Disease. Verfügbar auf: https://www.niddk.nih.gov/health-information/digestive-diseases/ulcerative-colitis (letzter Zugriff: September 2024)

  5. CED Kompass. Was ist CED? Verfügbar auf: Was ist Morbus Crohn, was ist Colitis ulcerosa? CED-Kompass (letzter Zugriff: September 2024)

  6. ÖMCCV. 10 Fragen zu CED – wichtige Fakten zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Verfügbar auf: https://www.oemccv.at/post/10-fragen-zu-ced-wichtige-fakten-zu-morbus-crohn-und-colitis-ulcerosa (letzter Zugriff: September 2024)

  7. Darmkrebs.de. Chronische Darmentzündung. Verfügbar auf: Chronische Darmentzündung | Darmkrebs.de (letzter Zugriff: September 2024)

  8. Crohn’s and Colitis Foundation. IBS vs IBD. Verfügbar auf: https://www.crohnscolitisfoundation.org/what-is-ibd/ibs-vs-ibd (letzter Zugriff: September 2024)

  9. CED-Kompass. CED-Diagnose: Wie erfolgt die Diagnosestellung. Verfügbar auf: https://ced-kompass.at/dein-wissen/diagnose-einer-ced/ (letzter Zugriff: September 2024)

  10. Gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Ernährung. Verfügbar auf: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/verdauung/darmerkrankungen/ernaehrung.html (letzter Zugriff: September 2024)

  11. CED-Kompass. CED zwischen Stress und Entspannung. Verfügbar auf: https://ced-kompass.at/dein-leben-mit-ced/stress-und-entspannung/ (letzter Zugriff: September 2024)

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