„Claudia, probiere es einmal mit chinesischen Pilzen aus dem Internet. Sie haben meinen Cousin geheilt. Der hatte Blasenkrebs und nun ist er wieder gesund. Die pushen dein Immunsystem. Fragwürdige Tipps wie diesen bekomme ich jede Woche.“
Mein Name ist Claudia Altman-Pospischek. Ich bin Journalistin, Brustkrebs-Aktivistin und blogge unter Claudias Cancer Challenge. 2013 habe ich die Diagnose Brustkrebs mit Metastasen in Leber und Knochen bekommen. Mittlerweile sind auch noch Bauchfellmetastasen dazugekommen. Ich gelte als unheilbar, aber ich lebe mit meiner Erkrankung. Von Anfang an habe ich offen über meine Krankheit gesprochen. Um meine Familie und meine Freundinnen und Freunde auf dem Laufenden zu halten, wie es mir mit Krankheit und Therapie geht, habe ich begonnen, Blog zu schreiben. Eine Art Tagebuch auf Facebook und auf Instagram. Mit meinem Blog möchte ich Informationen weitergeben, zur Vorsorge aufrufen und eine Diskussionsplattform bieten. Darüber hinaus finden auch in geschlossenen Facebook-Gruppen ein reger Erfahrungsaustausch und wertvoller Wissenstransfer statt. Aber leider ist das Internet auch Nährboden für Halbwissen und Falschinformationen. Generell ist es nicht immer einfach, Information auf ihre Richtigkeit hin zu beurteilen. Hier gilt es, die Sinne zu schärfen. Aber es gibt ein paar Tipps, die helfen Informationen besser einordnen zu können. Egal ob Text, Video oder Grafik: wenn Wissen vermittelt wird, sollte man unbedingt auf die Quellenangabe achten.
Wer hat den Inhalt hochgeladen? Woher stammen die Informationen? Wird keine vertrauenswürdige Quelle genannt so ist es ratsam, so ist es ratsam, sich mit den Inhalten kritisch auseinanderzusetzen. Wird ein Einzelfalls präsentiert oder handelt es sich um die Daten einer Studie mit großer Teilnehmerzahl? Bei der Schilderung eines Einzelfalles können spezifische Umstände eine Rolle gespielt haben und die Fakten müssen auch nicht immer den Tatsachen entsprechen. Hier sollte man Vorsicht walten lassen, vor allem dann, wenn eine Verkaufsabsicht im Vordergrund steht. Studiendaten aus renommierten Quellen hingegen können als vertrauenswürdige Wissensbasis betrachtet werden. Sie liefern aussagekräftige Daten und Fakten.
Welche Tonalität wird angeschlagen?
Wird sachlich und nüchtern informiert oder soll Überzeugungsarbeit geleistet werden? Wird mit Unsicherheiten und Ängsten gespielt? Schwingt vielleicht sogar Aggressivität mit? In jedem Fall sollte der Inhalt kritisch hinterfragt werden. Emotionalität kann in einer Ausnahmesituation schnell auf schnell auf einen selbst überschwappen und entweder Ängste schüren oder für etwas empfänglich machen was man weder will noch braucht. Wissenschaftliche Informationen hingegen überzeugen durch Fakten, Sachlichkeit und Objektivität. Wenn es um Gesundheitsthemen geht ist es äußerst hilfreich, irreführende Beiträge im Internet zu melden. Denn nur so kann verhindert werden, dass diese weiterverbreitet werden. Dazu gibt es zum Beispiel auf www.saferinternet.at auch entsprechende Schritt-für-Schritt Anleitungen für alle großen sozialen Netzwerke. Um falsche Infos von richtigen zu unterscheiden, gilt es, deine Sinne zu schärfen. Soziale Netzwerke sind ein wunderbarer Weg für dich, um mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten, um dich auszutauschen und um Mut zugesprochen zu bekommen. Aber die Recherche im Internet sollte nie dein Gespräch mit dem medizinischen Fachpersonal ersetzen.